Dr. Melissa Speckhardt, Dipl.-Restauratorin

Ausbildung

2006- 2010 Promotion, Dissertation im Fach Denkmalpflege – Heritage Conservation; Otto-Friedrich-Universität Bamberg bei Prof. Dr. Achim Hubel. Thema „Pinxit monochromata ex albo.“ s.u.

(2006-2009) Elitestipendien-Programm der Universität Bayern e.V. Graduiertenschule: Prof. Dr. Achim Hubel in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. C. Schlieder, Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften

2004-2006 Masterstudiengang (M.A.) im Fach Denkmalpflege – Heritage Conservation; Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Abschluss bei Prof. Dr. Achim Hubel. Thema der Masterarbeit: Weiß gefasste Skulpturen des 18. Jahrhunderts. Technologie – Bedeutung – Restaurierung.

1996-2001 Diplomstudiengang Restaurierung an der Fachhochschule Hildesheim / Holzminden / Göttingen, Studienrichtung Holzobjekte mit gefasster Oberfläche bei Prof. Jirina Lehmann. Thema der Diplomarbeit: Ultraschallmessungen an Holzobjekten

1994-1996 Praktikum im Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden, Firma Hangleiter, Otzberg, Hessen.

Beruflicher Werdegang

2001-bis heute freiberufliche Tätigkeit mit Spezialisierung auf Fachplanung; LV- und Ausschreibungsvorbereitung, Kostenermittlung; Digitalisierung von Archiven und Archivforschung; Untersuchung, Konservierung, Restaurierung und Dokumentation, insbesondere von gefassten Holzaustattungen und Holzobjekten s. ausgewählte Projekte

2011 bis 2018 Markgräfliches Opernhaus Bayreuth, 1746-1750 (Welterbestätte) Restauratorische Fachbauleitung zur Restaurierung des Logenhauses sowie Vorbereitung und Planung der Maßnahme in Zusammenarbeit mit Martin Hess. Überarbeitung der Bau- und Restaurierungsgeschichte des Markgräflichen Opernhauses – Archivforschung und Chronologie.

2009-2016 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften bei Prof. Dr. C. Schlieder; Projekt: Digitale Rekonstruktion farbiger Fassungen gotischer Skulpturen des Regensburger Doms.

2001 bis 2004 Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München; Untersuchung, sowie Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten an den Skulpturen der Altarausstattung (1759/63) der ehemaligen Benediktinerabtei Rott am Inn (Landkreis Rosenheim).

 
Ausgewählte Projekte

  • Untersuchung, Umbauplanung und Restaurierung des Alten Färberhauses Bechhofen ca. 17. Jh.
  • Schloss Seehof, Memmelsdorf: Digitalisierung und Verschlagwortung des sog. „Schelter-Archivs“
  • Kaiserburg Nürnberg, Schloss Ellingen, Residenz Ansbach, Wittelsbacher Schloss Kelheim, Neues Schloss Bayreuth, Sanspareil: Archivforschung
  • Fachbauleitung St. Michael Gutenek / Weidenthal
  • Klosterkirche Aldersbach, Altarausstattung: Untersuchung, Arbeitsmuster und Kostenschätzung in Zusammenarbeit mit Dipl. Restaurator Ulrich Weilhammer und Fa. Fromm, Parsberg
  • Amberg, St. Georg, gefasste Altarausstattung, Gemälde und Skulpturen: LV- und Ausschreibungsvorbereitung, Untersuchung
  • Würzburg, Residenz (Welterbestätte): Kaisersaal und Treppenhaus, Stuckfiguren und Friese (1764-1765): Untersuchung, Konservierung und Restaurierung in Zusammenarbeit mit Stefan Achternkamp M.A. und Peter Turek.
  • Schäftlarn (Lkr. München), Benediktinerabtei-Klosterkirche St. Dionys und Juliana (1760-1790): Untersuchung, Konservierung und Restaurierung der Skulpturenausstattung, der Oratoriengitter, des Orgelprospekts in Zusammenarbeit mit Fa. Fromm, Parsberg (ARGE)
  • Landestheater Coburg, um 1840: Untersuchung der historischen Räume
  • Crossen an der Elster (Thüringen): Schloss, Barocker Festsaal mit Malereien von Giovanni Francesco Machini, 1712: Westwand, Sicherungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit Dr.-Ing. Anja Löffler (Gera)
  • Stockholm, Schweden: Gustav Vasa Kirche, Altarskulpturen (1725-1731) und Maria Magdalena Kirche, Altarskulpturen (19. Jhd.) in Zusammenarbeit mit Anna Henningsson (Advisor Disent)
  • Passau, St. Michael: Xaveri-Kapelle: Altarskulpturen (18. Jhd.): Untersuchung
  • Ebrach (Kr. Bamberg), ehem. Zisterzienserabteikirche: Nebenaltäre, Beichtstühle, Bernhardsaltar, Orgelprospekt (1778-1790): Restaurierung, Untersuchung in Zusammenarbeit mit Fa. Fromm
  • Ottobeuren (Lkr. Unterallgäu), Benediktinerabtei: Vorhalle zur Abtskapelle, Stuckfiguren Bossi (1729): Untersuchung
  • Seeg (Kr. Ostallgäu), Kath. Pfarrkirche St. Ulrich: Hochaltar, Seitenaltäre und Einzelskulpturen (1770-1860er Jahre): Untersuchung in Zusammenarbeit mit Ingrid Stümmer
  • Thüringen: Flurstedt (Kr. Weimarer Land), Ev. Kirche: Untersuchung: Kanzelaltar mit Skulpturen (1795); Hauteroda (Kyffhäuserkreis), Ev. Kirche St. Martin: Kanzelaltar (1708): Untersuchung; Rastenberg, Ev. Liebfrauenkirche, um 1827: hölzerner Kanzelaltar – Fachbauleitung, Planung, Untersuchung, Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen (LfD Thüringen, EKD Erfurt, Dr.-Ing. Anja Löffler, Dipl.-Restaurator Sven Raecke)

Publikationen

  • Melissa Speckhardt, Alexander Wiesneth: Die Baugeschichte des Markgräflichen Opernhauses – Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Bauforschung, Quellenkunde und Restaurierung, in: Markgräfliches Opernhaus Bayreuth, Erforschung, Instandsetzung und Restaurierung eines barocken Festtheaters von Weltrang 2009-2018, Baudokumentation der Bayrischen Schlösserverwaltung Bd. 5, München 2022, S. 42-88.
  • Martin Hess, Melissa Speckhard: Das Logenhaus und seine Konstruktion, Die Bemalung des Innenraums, Veränderungs- und Restaurierungsgeschichte in: Markgräfliches Opernhaus Bayreuth, Erforschung, Instandsetzung und Restaurierung eines barocken Festtheaters von Weltrang 2009-2018, Baudokumentation der Bayrischen Schlösserverwaltung Bd. 5, München 2022, S. 188-228.
  • Martin Hess, Melissa Speckhardt: Ergebnisse der naturwissenschaftlichen Untersuchungen, in: Markgräfliches Opernhaus Bayreuth, Erforschung, Instandsetzung und Restaurierung eines barocken Festtheaters von Weltrang 2009-2018, Baudokumentation der Bayrischen Schlösserverwaltung Bd. 5, München 2022, S. 284-292.
  • Melissa Speckhardt: Die Dokumentation und ihre Bedeutung, Auswertung und Statistik der Aufzeichnungen zur Musterachse 2011, Auswertung und Statistik der Deckenkartierung, Statistik der Logenhausdecke, in: Markgräfliches Opernhaus Bayreuth, Erforschung, Instandsetzung und Restaurierung eines barocken Festtheaters von Weltrang 2009-2018, Baudokumentation der Bayrischen Schlösserverwaltung Bd. 5, München 2022, S. 270-284.
  • Hrsg. Orgelförderverein „Coudray-Kirche Rastenberg“ e.V., Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rastenberg-Roldisleben: Nur eine Kirche. Zur Baugeschichte und Restaurierung der „Coudray-Kirche“ in Rastenberg. Mit Beiträgen von Andreas Simon, Melissa Speckhardt, Anja Löffler, Sven Raecke, Udo M. H. Schneider, Altenburg 2021. S. 159-182.
  • Friederich Fuchs und Achim Hubel: Die farbige Kathedrale, 700 Jahre Farbgestaltung im Regensburger Dom. Mit Beiträgen von S. Eißing, S. Gulden, H. Piening, R. Porzelt, E. Reinkowski-Häfner, C. Schlieder, M. Speckhardt, K. Stein, R. Wachter, K. Weiß (hrsg. Regensburger Domstiftung, Band 6), Regensburg: Schnell & Steiner Verlag 2019.
  • Achim Hubel und Manfred Schuller: Der Dom zu Regensburg – Textband 3. Mit Beiträgen von P. Caston, B. Fischer-Kohnert, F. Fuchs, J. Gruber, C. Kleiber, M. Kühne, M. Lüpnitz, P. Morsbach, K. Papajanni, C. Peter, I. Schmidt, K. Schnieringer, M. Speckhardt, K. Weiß, A. Wellnhofer (= Die Kunstdenkmäler von Bayern NF, hrsg. von Mathias Pfeil, Band 7, Teil 3, Textband 3), Regensburg: Friedrich Pustet 2016. S. 1-85
  • Melissa Speckhardt: Computersimulation der ersten mittelalterlichen Farbfassung des Erminoldgrabmals, in: Ausstellungskatalog Mönche, Künstler und Fürsten, 900 Jahre Gründung Kloster Prüfening, Bischöfliches Ordinariat Regensburg / Kunstsammlungen des Bistums Regensburg (Hrsg.), Regensburg 2009, S. 50-51.
  • Melissa Speckhardt: Über die Maltechnik und den Oberflächencharakter von weiß gefassten Objekten u.a. am Beispiel der ev. Kirche in Flurstedt (1795) und der ev. Kirche St. Martin in Hauteroda (1708), Thüringen, in: Arbeitshefte des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, Neue Folge 31, Erfurt 2008, S. 103-108.
  • Melissa Speckhardt: Ultraschall zum Lokalisieren innerer Schäden. Lassen sich auch gefasste Holzobjekte untersuchen?, in: RESTAURO 7, 2002, S. 483-487.

Dissertation

Im 17. und 18. Jahrhundert spielen weiß gefasste Innenräume und weiße Skulpturen eine bedeutende Rolle in repräsentativen sakralen wie profanen Bauten. Man schätzt das Verhältnis von Licht und Schatten, das auf weißen Flächen am intensivsten zu erleben ist, sei es beim Spiel des Lichts, das in den konkaven und konvexen Kurvaturen der Architektur eine Fülle von Nuancen entfaltet, sei es bei der Formgebung von Skulpturen mit ihren teils glänzenden, teils matten Oberflächen. In Verbindung mit der differenzierten Lichtregie und der Erkenntnis, welche Feinheiten der Abstufung die Farbe Weiß liefert, wurden die Innenräume auf die Modellierungsvielfalt des Weißen hin abgestimmt, wobei zusätzlich der gezielte Einsatz von Oberflächenglanz die Wirkung steigern half. Von größter Bedeutung war hierfür der Wert, den man auf Inszenierungen aller Art legte. Das Buch beinhaltet eine sehr umfangreiche Quellen- bzw. Rezeptsammlung zu Weißpigmenten und zur Herstellung von Weißfassungen von den Anfängen bis ins 21. Jahrhundert, zusammengestellt aus naturwissenschaftlichen Abhandlungen, Künstlerhandbüchern und Architekturbeschreibungen. Die Sammlung wird ergänzt durch Analyseergebnisse aus restauratorischen Untersuchungen und Archivalien, die die bisher stets in der Literatur dominierenden theoretischen Überlegungen konkret mit verwendeten Materialien in Verbindung bringen. Dem Thema der Schattengebung ist ein eigenes Kapitel gewidmet.

Rezension: Manfred Koller S. 63-86 / Erschienen: 13.11.19 IIC Austria, Restauratorenblätter, Band 36 (Immaterialität), 2019,

Titel: „Let us forget about the Term “Polierweiss” (Polished White)! Gedanken zur Monographie Melissa Speckhardts über weiß gefasste Skulpturen und Ausstattungen (2014)” Bedeutung von Weiß, Weiße Kunsttechniken, Fassmalerei, Grisaille, Stuck, Glanz, Schatten“, S. 78.

Resümee: „Insgesamt verdienen die außerordentliche Leistung der Autorin und die Ergebnisse ihrer umfassend angelegten

Publikation vorbehaltlose Anerkennung. Sie hat damit für die technologie- und kunsthistorische Forschung, für Restaurierung, Denkmalpflege, alle betroffenen Fachgewerbe und vor allem für deren Bereiche der Ausbildung und der Vermittlung neue Maßstäbe zum Kenntnisstand über die Phänomene des „Weiß“ in der barocken Raumkunst gesetzt. Hervorzuheben ist auch die Leistung des Verlages hinsichtlich sorgfältigem Lektorat und guter Ausstattung. Das Buch sollte deshalb nicht nur in allen betroffenen Fachbibliotheken vorliegen, sondern in aktuellen relevanten Fragen auch so oft als möglich konsultiert werden.“

Link zum Verlag: http://www.imhof-verlag.de/weissgefasste-skulpturen-und-innenraeume.html

Kontakt:

Dr. Melissa Speckhardt
Dinkelsbühler Straße 24
D-91572 Bechhofen

Mobil: (+49) 017640553269

Email:melissaspeckhardt@gmx.de